Notinsel

Wir sind Projektträger für Leimen

Die Notinsel

Mit dem Notinsel-Projekt trägt die Deutsche Kinderschutzstiftung Hänsel+Gretel gemeinsam mit vielen Geschäften, Arztpraxen, Apotheken und weiteren Einrichtungen dazu bei, dass Kinder auf ihrem Schulweg Anlaufstellen finden, die ihnen in Gefahrensituationen und vermeintlichen Notlagen helfen. Beispielhafte Gründe, warum Kinder eine Notinsel um Hilfe bitten können, sind Mobbingsituationen, Verlaufen auf dem Weg nach Hause, Verlieren von Geldbeutel, Schlüssel oder Handy. Aber auch Übergriffe von Gleichaltrigen und älteren Kindern/Jugendlichen sowie von Erwachsenen auf Kinder, finden auf der Straße statt und sind Teil unserer Lebensrealität. Für alle diese Fälle sind Notinseln eine erste Anlaufstelle für Kinder. Darüberhinaus können die Notinseln für alle Personen Schutzorte in Gefahrensituationen sein.

Notinsel erkennen

 

Alle Geschäfte mit dem Notinsel-Zeichen an der Tür bieten Kindern Zuflucht. Beteiligte Geschäfte setzen darüber hinaus ein deutliches Zeichen für den Kinderschutz und gegen potenzielle Täter. Neben der konkreten Anlaufstelle hat die Notinsel vor allem auch eine wichtige vorbeugende Funktion. Dadurch, dass für alle Notinseln einheitliche Materialien und eine einheitliche Handlungsanweisung zum Umgang mit Kindern in Notsituationen vorliegt, handeln alle Notinseln gleich und nach vorgegebenen Qualitätsstandards.

Empfehlungen für Eltern

  1. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über mögliche Gefahrensituationen. Sie kennen Ihr Kind am besten und können daher einschätzen, was es wie verstehen kann.
  2. Raten Sie Ihrem Kind, sich zu wehren, wenn es in schwierige Situationen gerät oder sich unwohl fühlt, weil es beispielweise auf der Straße angesprochen wird.
  3. Erklären Sie Ihrem Kind, dass es auf Gefühle der Angst hören soll und lieber einmal mehr Hilfe suchen soll, wenn sich die Situation nicht gut anfühlt.
  4. Gehen Sie die regelmäßigen Wege Ihres Kindes erst einmal zusammen ab.
  5. Weisen Sie Ihr Kind auf die Notinsel-Geschäfte hin. Sie können in die Geschäfte auch hineingehen, damit Ihr Kind sich mit den Menschen dort vertraut machen kann. Auch Geschäfte die keinen Notinsel-Aufkleber an der Tür oder Fensterfront haben, sind wichtige Schutzorte in akuten Gefahrensituationen.
  6. Jede Ihrer Bemühungen, Ihr Kind Situationen im Alltag selbständig lösen zu lassen, z.B. ein Eis selbst zu bestellen, etwas einzukaufen oder Fragen an Erwachsene zu stellen, kann dabei helfen, dass Ihr Kind auch in schwierigen Situationen auf Erwachsene zugehen und Hilfe holen kann.
  7. Suchen Sie Wege für Ihr Kind aus, die gut beleuchtet und eher belebt sind. Schließen Sie sich am besten mit anderen Eltern zusammen, damit mehrere Kinder gemeinsam die Wege gehen können oder durch ältere Geschwister, Nachbarn etc. begleitet werden.
  8. Bringen Sie wichtige Kontaktstellen für das Kind dort an, wo es schnell darauf zurückgreifen kann, z.B. die Telefonnummer der Oma an der Innenseite der Jacke, und nennen Sie dem Kind regelmäßig Personen, die für es da sind, wenn Sie selbst nicht erreichbar sein sollten. Wichtiger Hinweis: Kontaktdaten und den Namen des Kindes nicht am Schulranzen oder der Kleidung außen anbringen. Damit könnten Fremde, die es mit dem Kind nicht gut meinen, das Kind auf vertrauliche Art ansprechen.
  9. Informieren Sie Ihr Kind über die Notrufnummern 112 und 110.
  10. Nehmen Sie Aussagen Ihres Kindes ernst und bagatellisieren Sie sie nicht, wenn Ihr Kind von einem Vorfall berichtet. Fragen Sie nach und kontaktieren Sie die nächste Polizeidienststelle, wenn Sie ein ungutes Gefühl haben. Zur Einschätzung von Gefährdungssituationen erhalten Sie dort Unterstützung.
Bild: Hänsel+Gretel

Bild: Deutsche Kinderschutzstiftung Hänsel+Gretel

Qualitätsstandards für Notinseln:

  • Gute Erreichbarkeit für Kinder von der Straße aus
  • Keine Hürden beim Zugang (Klingeln / Wartezeiten)
  • Kinder sollen unmittelbar eine Ansprechperson antreffen
  • Regelmäßige Öffnungszeiten
  • Nutzung der Notinsel-Handlungsanweisung
  • Notinsel-Aufkleber gut sichtbar an der Tür oder Fensterfront anbringen
  • Bei Geschäftsaufgabe oder -umzug muss der Notinsel-Aufkleber entfernt und das Profil auf www.notinsel.de gelöscht werden

Das deutschlandweite Projekt ist in zahlreichen Städten, Gemeinden und Landkreisen implementiert. Für Leimen werden Geschäfte und Einrichtungen gesucht, die geeignet sind und sich am Notinsel-Projekt beteiligen möchten. Auf der Webseite des Notinsel-Projektes www.notinsel.de können die beteiligten Geschäfte dann zudem mit einem eigenen attraktiven Profil abgerufen werden. Für Notinseln entstehen keinerlei Kosten bei dem Projekt.

Engagierte und interessierte Geschäfte registrieren sich ganz einfach über die Internetseite www.notinsel.de. Das Quartiersmanagement Leimen prüft die Angaben und meldet sich, zur Übergabe des Notinsel-Aufklebers und der Handlungsanweisung. Auf der Internetseite können Schulen und Eltern mit ihren Kindern die eigenen Wege entlang der Notinseln, zu denen Sie dann gehören, planen, damit Kinder in Leimen sicher unterwegs sind.

Kontaktdaten

Quartiersmanagement Leimen

Rathausstraße 15a, 69181 Leimen

Tel.: 06224/9066166

E-Mail: Quartiersmanagement@quer-leimen.de